WLAN-Verstärker im Test – Die besten Modelle im Vergleich

Im ganzen Haus kabellos surfen – das sollte in der heutigen Zeit mit einem guten WLAN-Router doch problemlos möglich sein. Je nach Größe des Hauses, der Dicke der Wände oder Decken und dem Einfluss anderer verfügbarer Netzwerke, kann die Leistungsfähigkeit des Routers allerdings eingeschränkt werden – trotz schnellem DSL-Tarif. In diesem Fall kann ein WLAN-Verstärker, auch WLAN-Repeater genannt, Abhilfe schaffen. Dieser verstärkt das Funksignal des Routers und transportiert es über größere Distanzen weiter. Dank ihrer Funktionsweise sind WLAN-Verstärker auch für ein Outdoor-WLAN im Garten bestens geeignet.

Gute WLAN-Repeater sind bereits ab einem Preis zwischen 50 und 80 Euro erhältlich. Beim Kauf sollte jedoch nicht nur auf die Geschwindigkeit geachtet werden, sondern auch darauf, dass der WLAN-Verstärker in unterschiedlichen Frequenzen senden kann. So kann nämlich bei besonders starken Störquellen im Umkreis auf andere Kanäle ausgewichen werden. Außerdem man sich nicht von der Wattzahl blenden lassen. Ein hoher Stromverbrauch garantiert nämlich nicht automatisch eine bessere Signalverstärkung.

Wir stellen in diesem Artikel empfehlenswerte WLAN-Verstärker mit ihren Stärken und Schwächen vor und geben Tipps zu Kauf und Einrichtung.

Die Besten WLAN Verstärker

  • AVM FRITZ!Repeater 3000
  • AVM FRITZ!Repeater 1200
  • Netgear EX3700
  • TP-Link RE650

Wann lohnt sich ein WLAN-Verstärker?

Mit den meisten handelsüblichen WLAN-Routern ist es möglich, das Netzwerk-Signal mit dem Standard 802.11 g/b/n bei einer Reichweite von bis zu 200 Metern auszusenden – im Freien wohlgemerkt. In Gebäuden reduziert sich dieser theoretische Wert abhängig von folgenden Faktoren:

  • Material der Fußböden
  • Wände, die vom Signal passiert werden müssen
  • Möbel und Pflanzen, die im Weg stehen
  • Anteil von Stahlbeton und Gipswänden mit Eisenprofilen, die durchquert werden müssen

Nun stellt sich die Frage, ab wann sich die Nutzung eines WLAN-Verstärkers lohnt, um den Durchsatz des Netzwerks in Megabit pro Sekunde (Mbit/s) zu erhöhen. In einem Haus, das in den 70er-Jahren gebaut wurde, können ungefähr folgende Verbindungsgeschwindigkeiten mit Repeater, beziehungsweise ohne gemessen werden:

Anzahl der Hindernisse ohne WLAN-Verstärker mit WLAN-Verstärker
eine Wand 87 Mbit/s 48 Mbit/s
eine Wand und eine Decke 43 Mbit/s 41 Mbit/s
zwei Wände und eine Decke 27 Mbit/s 38 Mbit/s
zwei Wände und zwei Decken 3 Mbit/s 35 Mbit/s

An diesem Beispiel wird schnell ersichtlich, dass sich der Einsatz eines WLAN-Repeaters bereits bei wenigen Hindernissen lohnen kann. Vor allem bei größeren oder älteren Häusern kann die Nutzung eines Verstärkers schnell zur Pflicht werden, um überall schnelles Internet bereitzustellen. Ein WLAN-Verstärker erhöht jedoch nicht nur die Reichweite und Geschwindigkeit eines WLAN-Netzwerkes, sondern verbessert auch die Stabilität. Viele Access-Points bzw. Router bieten einen Verstärkermodus an. So können größere Gelände, Grundstücke und Gebäude gut mit einem drahtlosen Funknetzwerk versorgt werden. Durch das so genannte Roaming können sich die Nutzer im gesamten Versorgungsgebiet frei bewegen, ohne dass der Datenverkehr beeinträchtigt wird.

Kaufberatung für WLAN-Verstärker: Darauf solltest Du achten

WLAN-Repeater werden meist von den gleichen Herstellern angeboten, von denen auch Router erhältlich sind. Grundsätzlich gilt: ein WLAN-Verstärker kann nur so viel leisten, wie der Router. Das bedeutet, dass ein Verstärker die Netzwerk-Geschwindigkeit, die vom Router vorgegeben ist, nicht erhöhen, sondern lediglich die Reichweite vergrößern kann. Nachfolgend präsentieren wir die Leistungsmerkmale von WLAN-Repeatern und worauf beim Kauf geachtet werden sollte:

Frequenzband

Für eine maximale Übertragungsgeschwindigkeit sollte der Verstärker dualbandfähig sein – also die Frequenzen 2,4 und 5 GHz nutzen. Entsprechende Modelle findet man im Handel auch häufig unter der Bezeichnung “Crossband-Repeater”. Voraussetzung ist natürlich, dass auch der Router beide Frequenzbänder kennt.

Unterstützte Netzwerkprotokolle bzw. WLAN-Standards

Je nach dem, für welche Geräte das Netzwerksignal verstärkt werden soll, muss der WLAN-Verstärker auch die entsprechenden Netzwerkprotokolle und WLAN-Standards (z.B. 802.11 a/ac/n/g) unterstützen. Der jeweilige Standard wird bei den Geräten in den technischen Daten aufgelistet und kann dort überprüft werden.

Bridge-Funktion

Mit einer RJ45-Buchse ist es möglich, Geräte über ein LAN-Kabel an den WLAN-Repeater anzuschließen, z.B. für die Versorgung eines TV-Geräts mit Internet. Unter dem Begriff “Bride-Funktion” erhältst Du so einen WLAN-Verstärker mit LAN-Eingang bzw. -Ausgang. Über einen Netzwerk-Switch können auch mehrere Clients verbunden werden. Die umgekehrte Technik heißt Access-Point-Modus: Dabei sind Router und Verstärker über ein LAN-Kabel miteinander verbunden und der Repeater baut ein neues WLAN-Netzwerk auf.

DFS-Funktion

Um die maximal mögliche Netzwerkgeschwindigkeit zu gewährleisten, sollten Router und Verstärker die Technik “DFS” (Dynamic Frequency Selection) unterstützen. So können alle verfügbaren Kanäle mit 5 GHz genutzt und anderen Geräten, die ebenfalls über 5 GHz arbeiten, ausgewichen werden.

Antenne

Es sind sowohl WLAN-Verstärker mit externer als auch interner Antenne im Handel erhältlich. In der Praxis macht es häufig keinen großen Unterschied, WLAN-Repeater mit interner Antenne sind jedoch meist platzsparender. Für Reichweiten bis 200 Meter gibt es Geräte mit einer großen Richtantenne bzw. die Repeater können damit ergänzt werden.

Steckdose

Vor allem kleinere WLAN-Verstärker sind mit einem integrierten Netzteil ausgestattet und können direkt in die Steckdose gesteckt oder über ein Verlängerungskabel mit Strom versorgt werden. Diese Modelle sind in der Regel auch günstiger als WLAN-Repeater mit externem Netzteil. Die teureren Modelle mit externem Stecker können jedoch deutlich flexibler aufgestellt werden.

WLAN-Verstärker einrichten

WLAN-Verstärker im Test - Die besten Modelle im VergleichRouter und WLAN-Repeater werden in der Regel über das WPS-Verfahren miteinander verbunden. Dabei wird an beiden Geräten kurz hintereinander der entsprechende Knopf gedrückt und der WLAN-Verstärker übernimmt automatisch die Einstellungen des Routers. Alternativ bieten natürlich die meisten Verstärker auch eine manuelle Einrichtung über den Browser an, bei dem das zu verbindende WLAN-Netzwerk ausgewählt und das Passwort des Routers eingegeben wird.

Sollte es beim Einrichten des WLAN-Verstärkers zu Problemen kommen, sollten die Sicherheitseinstellungen des Routers überprüft werden. Alternativ kann nach dem WLAN-Repeater in der Liste der Geräte im Netzwerk gesucht werden und beide Geräte manuell miteinander verbunden werden. Auch das temporäre Verbinden des Verstärkers über LAN kann helfen, die entsprechenden Einstellungen vorzunehmen. Wie effizient das Netzwerksignal vom WLAN-Repeater verstärkt wird, ist an der LED-Leiste ersichtlich. Um einen ausreichenden Effekt zu erzielen, sollten mindestens zwei Balken bzw. Lämpchen leuchten.

Maximale Reichweite erzielen – Standort des WLAN-Repeaters

Die maximale Reichweite eines WLAN-Verstärkers hängt vom Standort ab. Im Zweifelsfall lohnt es sich, verschiedene Standorte zu testen und den Repeater nach dem Kauf an verschiedenen Orten zu positionieren, um herauszufinden, wo die besten Ergebnisse erzielt werden können. Reichweiten von bis zu 100 Meter können je nach Leistungsfähigkeit des Routers und Verstärkers am optimalen Standort problemlos erreicht werden. So eignet sich ein WLAN-Verstärker auch ideal für die Signalverstärkung nach außen, beispielsweise in den Garten. Wer explizit auf der Suche nach einem Outdoor-Verstärker zur Signalübertragung zwischen zwei Gebäuden ist, sollte eventuell nach einem Gerät mit einer zusätzlichen leistungsstarken Richtantenne suchen. Hier sind sogar Reichweiten bis 200 Meter möglich. Um die maximale Reichweite zu erzielen, sollte grundsätzlich auf folgende Punkte geachtet werden:

  • Idealerweise sollte der Repeater auf halbem Weg zwischen Router und Endgerät oder in einem Randbereich, in dem das WLAN-Signal noch ausreichend stark ist, platziert werden. Wie hoch die Netzwerkgeschwindigkeit an einem bestimmten Standort ist, kann mit einer bestimmten Software auf einem WLAN-fähigen Gerät überprüft werden.
  • Für optimalen Empfang des Netzwerksignals zwischen den Geräten, sollten Router und Verstärker noch in Sichtweite stehen.
  • Es sollte darauf geachtet werden, dass keine großen metallischen Geräte wie Kühlschränke und Mikrowellen in unmittelbarer Nähe des Repeaters stehen.

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