Europäische Union einigt sich auf Chips-Gesetz mit milliardenschwerer Unterstützung des Chipsektors

Die EU hat eine Einigung über ihren Chips Act erzielt, berichtet EU-Kommissar Thierry Breton. Dadurch werden Investitionen in Höhe von 43 Milliarden Euro für den europäischen Chipsektor freigesetzt. Die Einführung des Europäischen Chipgesetzes wird in der EU schon seit einiger Zeit diskutiert.

EU-Kommissar Thierry Breton berichtete am Dienstag gegenüber www.hardware-news.de, dass die EU offiziell eine Einigung über den European Chips Act erzielt habe. Die Europäische Kommission hatte seit Dienstagmorgen mit den EU-Mitgliedsstaaten und den Gesetzgebern über die letzten Details des Chipsgesetzes verhandelt, das Milliarden an Subventionen für den Chipsektor freisetzen soll. Zuvor waren bereits umfassendere Verhandlungen mit den europäischen Mitgliedstaaten und dem Europäischen Parlament im Gange.

Der European Chips Act wurde von der Europäischen Kommission bereits im Jahr 2022 vorgeschlagen, nachdem die EU in den vergangenen Jahren gemeinsame Ambitionen zur Stärkung des Chipsektors hatte. Im Rahmen des Chips Acts hofft die EU, ihren Weltmarktanteil an der Chip-Produktion bis 2030 auf 20 Prozent zu verdoppeln. Europa will damit unabhängiger von anderen Regionen werden. Die Region will dies aufgrund der zunehmenden geopolitischen Spannungen, beispielsweise zwischen den USA und China.

Die EU-Mitgliedsstaaten und die EU selbst stellen zu diesem Zweck insgesamt 43 Milliarden Euro für die Chipbranche zur Verfügung. Dieses Geld soll unter anderem als Subvention für den Bau von Chipfabriken in Europa verwendet werden. Mehrere Unternehmen haben es bereits in Anspruch genommen. Unter anderem plant Intel den Bau einer Chipfabrik in Deutschland und will dafür einen Zuschuss. Gerüchten zufolge steht auch Marktführer TSMC kurz vor einem Deal zum Bau einer deutschen Chipfabrik in der Nähe von Dresden.

Ursprünglich war das Chips-Gesetz vor allem auf die Produktion moderner Chips ausgerichtet. In ihrem ersten Vorschlag sprach die Europäische Kommission von der Produktion von „Sub-2nm“-Chips. Seitdem wurde das Gesetz erweitert, um auch Mittel für die gesamte Halbleiter-Wertschöpfungskette freizusetzen, einschließlich der Produktion älterer Chips und des Baus von Forschungs- und Entwicklungszentren rund um Halbleiter. Tweakers hat bereits Hintergrundberichte über Europas Chip-Ambitionen und den European Chips Act veröffentlicht, der diese ermöglichen soll.

Zuvor hatte US-Präsident Joe Biden ein ähnliches Chip-Gesetz eingebracht, das Dutzende von Milliarden für den Bau neuer Chipfabriken in den Vereinigten Staaten bereitstellt. Andere Länder, darunter Südkorea, Japan und China, investieren ebenfalls in die Stärkung ihrer einheimischen Chipsektoren.

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